Milch abpumpen – die Vorbereitung
Bevor es ans Abpumpen geht, solltest du dir genügend Zeit nehmen, um dich vorzubereiten. Dazu schaffst du dir am besten eine angenehme Umgebung, damit du dich entspannen und ohne Ablenkung und in Ruhe abpumpen kannst. Auch das Equipment sollte bereitliegen und gründlich gereinigt sein, um eine hygienische Abpumproutine zu gewährleisten.
Schau außerdem, dass du gut hydriert bist und ein Wasserglas in deiner Nähe steht. Wenn du Schwierigkeiten hast, den Milchspendereflex auszulösen, bleib in der Nähe deines Babys – manchmal hilft es sogar, ein Babyfoto anzuschauen. Verzweifle jedenfalls nicht, wenn es anfangs nicht gut klappt oder nur kleine Mengen kommen. Das Abpumpen ist Übungssache!
Wann pumpe ich ab?
DEN perfekten Zeitpunkt zum Abpumpen gibt es nicht. Probiere einfach aus, wann es bei dir am besten geht. Bei vielen Stillenden gelingt das Pumpen beispielsweise am Morgen nach der ersten Stillmahlzeit am besten, da sich über Nacht oft mehr Milch ansammelt. Einige Frauen pumpen nach dem Stillen ab, oder – weil der Milchspendereflex schon ausgelöst ist – auch parallel zum Stillen an der anderen Brust. Dass für dein Baby dabei zu wenig bleibt, musst du nicht fürchten: Wenn der Bedarf größer ist, passt sich die Brust an die Anforderungen an.
Muttermilch abpumpen: So wird’s gemacht
Milch kann grundsätzlich mit der Hand „ausgestrichen“ werden. Viele Stillende bevorzugen allerdings eine Milchpumpe, mit der die Brust schnell und unkompliziert geleert werden kann. Hier gilt wie beim Stillen: Übung macht die Meisterin! Es ist nicht ungewöhnlich, wenn anfangs nur wenig Milch kommt oder wenn die Menge von Mal zu Mal stark schwankt.
Welche verschiedenen Milchpumpen gibt es?
Es gibt sowohl günstige manuelle Pumpen, bei denen mit reiner Handarbeit die Milch gewonnen wird, als auch elektrische Milchpumpen. Ebenso gibt es elektrische Doppelmilchpumpen, die beide Brüste gleichzeitig leeren können. Welche Art von Pumpe verwendet wird, hängt von deinen individuellen Bedürfnissen und Vorlieben ab. Elektrische Milchpumpen können in manchen Regionen gemietet werden, manchmal werden die Kosten von der Versicherung übernommen. Unter bestimmten Voraussetzungen, wie z.B. bei Frühgeburten, gibt es Milchpumpen teilweise auch kostenlos auf Rezept. Erkundige dich dazu am besten bei deinem Arzt oder deiner Ärztin bzw. bei deiner Versicherung.
Wenn du auf alle Fälle vorhast, Milch abzupumpen, besorge dir die passende Pumpe schon vor der Geburt, um sie dann bei Bedarf griffbereit zu haben. Sollte es bei dir Hebammen oder Stillberaterinnen geben, können sie dich frühzeitig über alle Möglichkeiten informieren. Auch der Austausch mit erfahrenen Müttern kann dir dabei helfen, die richtige Pumpe zu finden.
Was brauche ich außer der Pumpe?
Neben der Pumpe brauchst du etwas, um die Milch aufzubewahren. Das Behältnis muss lebensmittelgerecht, steril und eventuell Tiefkühl-tauglich sein. Dazu eignen sich spezielle Behälter, die sterilisiert werden können. Bei Plastik ist wichtig, dass es BPA und BPS-frei ist. Außerdem hilfreich: eine Salbe für die beanspruchten Brustwarzen und Stilleinlagen, wenn deine Brust zum Auslaufen neigt. Zudem können Brustpolster oder -schalen verwendet werden, um ein angenehmeres Abpumpen zu ermöglichen und die Milchproduktion zu fördern.
Wichtig ist, dass sämtliches Equipment gut gereinigt und desinfiziert wird, um eine hygienische Abpumproutine zu gewährleisten.
Wie oft und wie viel Muttermilch sollte ich abpumpen?
Es gibt keine feste Regelung, wie viel Muttermilch du abpumpen solltest. Die Menge hängt davon ab, wie viel dein Baby trinkt, aber auch, ob du dein Kind ausschließlich oder nur ergänzend mit abgepumpter Milch (
Zwiemilchernährung) ernähren möchtest. Die Menge an Muttermilch, die beim Abpumpen gewonnen wird, variiert von Frau zu Frau. Es ist jedoch völlig normal, dass beim ersten Mal nicht so viel Milch gewonnen wird wie beim späteren Abpumpen.
Beim Abpumpen kommt es vor allem darauf an, deinen eigenen Rhythmus zu finden. Das bedeutet, dass du innerhalb von 24 Stunden 6- bis 8-mal abpumpen solltest, um einem Milchstau vorzubeugen. Denke aber daran, dass du auch Zeit brauchst, um dein Baby zu stillen und zu versorgen. Daher solltest du deinen Tagesablauf so organisieren, dass du ausreichend Zeit hast, um sowohl dein Baby zu stillen als auch deine Milch abzupumpen. Indem du deine Brüste regelmäßig leerst, sorgst du dafür, dass die Milchproduktion angeregt wird und dein Baby immer genug Milch hat.