Mutter stillt Baby

Stillen & Babyernährung

Stillpositionen – findet eure Lieblingshaltung

Wie du mit der richtigen Stilltechnik die Brustwarzen schonst


Stillen ist das Beste für das Baby – und eine wunderbare Möglichkeit, eine tiefe Bindung zwischen euch aufzubauen. Die ersten Fragen kommen aber meistens schon gleich zu Beginn: Wie lege ich richtig an? Welche ist die beste Stillposition? Wie kann ich wunde Brustwarzen vermeiden? Und was hat der Football-Griff mit dem Stillen zu tun? Das und vieles mehr haben wir in diesem Artikel für dich zusammengestellt!

Richtig anlegen: Stillen leicht gemacht

Das Wichtigste vorab: Stillen hat jede Menge mit Technik und Können zu tun – sowohl bei dir als auch bei deinem Baby. Nehmt euch also Zeit dafür, euch gegenseitig „kennenzulernen“ und seid geduldig miteinander. Es wird sich auszahlen, denn mit der richtigen Anlegetechnik vermeidest du wunde Brustwarzen und sorgst dafür, dass dein Kind genug Milch bekommt – und ihr beide euch wohlfühlt.

Die folgenden Tipps helfen euch, beim Stillen richtig anzulegen:

Mach es dir bequem

Für viele frischgebackene Mütter ist das Stillen im Sitzen oder Liegen anfangs am leichtesten. Eine Sitzgelegenheit mit Armlehne ist hilfreich, um sich abzustützen. Ebenso können spezielle (Still-)Kissen dabei helfen, eine entspannte Haltung einzunehmen. Am besten stützen sie im Rücken, unter dem Arm und auf dem Schoß, so dass dein Baby auf Brusthöhe liegen kann. Achte darauf, entspannt zu sitzen – es kann sein, dass du länger in der Position bleiben musst.

Sorge deshalb auch dafür, dass du alles griffbereit hast, was du brauchst, vor allem etwas zu trinken und zu essen. Zudem solltest du vor dem Stillen auf Toilette gehen, damit ihr den Stillvorgang nicht unterbrechen müsst.


Mach es deinem Baby so leicht wie möglich

Der Säugling liegt im Idealfall seitlich auf dem Kissen, Bauch an Bauch mit der Mutter und mit dem Kopf auf dem Unterarm bzw. in der Armbeuge. So kannst du den Rücken deines Kindes gut stützen und mit der Hand den Po oder die Oberschenkel halten. Wichtig ist, dass sich Kopf und Körper des Babys in einer Linie befinden: Es darf nicht verdreht oder gebeugt liegen. Außerdem sollte der Säugling die Brustwarze ohne viel Bewegung zu fassen bekommen – das vermeidet Verletzungen durch Zug oder Drehen des Kopfes.


Die Brust anbieten

Nimm mit der freien Hand deine Brust möglichst weit hinten und weit weg vom Warzenhof. Deine Finger sind unten, dein Daumen oben – es sieht aus, als würden sie ein C bilden (C-Griff). Wenn dein Kind den Mund nicht schon offen hat, kannst du jetzt mit der Brustwarze über seine Lippen oder die Wange streichen, um den Suchreflex auszulösen. Suchreflex heißt: Das Baby dreht den Kopf zu dir.


Die Brust richtig fassen

Durch die Berührung mit der Brustwarze öffnet dein Baby im Idealfall den Mund. Wenn nicht: Gib deinem Kind die Zeit, die es braucht. Drücke den Kopf auf keinen Fall gegen deine Brust. Warte, bis es den Mund öffnet, positioniere die Brustwarze über der Zunge im Mund und zieh es dann zu dir – idealerweise dockt das Baby dann eigenständig an. Mach dir keine Sorgen, wenn es nicht beim ersten Versuch klappt. Denn auch, wenn das Stillen eine natürliche Sache ist, brauchen die Babys Zeit, um sich ans Anlegen und die neuen Abläufe zu gewöhnen. Dein Kind sollte einen großen Teil des Warzenhofes im Mund haben, um richtig anzudocken und wirkungsvoll saugen zu können.

Unter dem Warzenhof sind die sogenannten „Milchseen“. Diese müssen zusammengepresst werden, damit genügend Milch fließt. Mit dem Kinn massiert das Kind beim Saugen die Brust sehr effektiv und kann so auch helfen, einen Milchstau zu verhindern. Keine Angst, wenn die Nase deines Schatzes auf der Brust liegt – es bekommt genug Luft.

Verschiedene Stillpositionen: Im Liegen, bergauf oder in der Trage

Die gute Nachricht: Es gibt weder eine richtige noch eine falsche Art, dein Baby zu halten und zu stillen. Sobald ihr euch eingespielt habt, werdet ihr von ganz allein eure Lieblingsposition finden, bei der ihr beide euch wirklich gut fühlt und es deinem Baby so leicht wie möglich fällt, zu trinken. 

Nichtsdestotrotz kann es sinnvoll sein, verschiedene Stillpositionen auszuprobieren und „einzuüben“. Abwechslung bei den Stillpositionen vermeidet, dass deine Brustwarze nur an einer Stelle strapaziert wird. Auch bei Neigung zum Milchstau ist es hilfreich, wenn das Kiefer des Babys unterschiedliche Brustbereiche beim Saugen ausmassiert. Außerdem ist im Alltag oft Flexibilität gefordert, vor allem, wenn du häufiger unterwegs bist und dein Kind größer wird – je nach Situation ist eine Stillposition angenehmer und einfacher anzuwenden als die andere.


Stillen in der Trage

Eine Stillposition für „fortgeschrittene“ Stillende und Babys ist das Stillen in der Trage bzw. im Tragetuch. Diese besondere Haltung bringt zwei große Vorteile mit sich: Zum einen bleibst du als Mutter mobil und flexibel, da in der Regel die Hände freibleiben. Je nach Tragevorrichtung und Vorlieben kann dein Baby im Sitzen oder im Liegen trinken – probiert einfach aus, wie ihr euch am wohlsten fühlt.


Stillpositionen: Findet eure Lieblingshaltung & holt euch Rat

Das Stillen kann eine wunderbare Erfahrung sein, wenn du die richtigen Positionen findest. Experimentiere mit verschiedenen Haltungen und finde heraus, welche am besten für dich und dein Baby geeignet sind. Ob richtige Stillposition, optimales Andocken oder Hilfe bei Spezialfällen: In vielen Regionen gibt es spezielle Angebote für Stillende wie Stillberaterinnen, Hebammen oder Stillgruppen – die praktischen Erfahrungen aus dem Still-Alltag anderer sind oft Gold wert!


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