Ursachen für einen Milchstau
Ein Milchstau entsteht immer dann, wenn die Brust nicht richtig entleert wird. Gründe dafür können eine unzureichende Entleerung der Brust durch dein Baby oder eine zu hohe Milchproduktion sein – doch auch äußere Faktoren wie Stress können einen Milchstau begünstigen.
Unzureichende Entleerung durch dein Baby
Ein häufiger Grund für einen Milchstau ist die unzureichende Entleerung der Brust beim Stillen. Besonders in den ersten Wochen nach der Geburt ist es möglich, dass die Stillbeziehung zwischen euch noch nicht perfekt eingespielt ist. Dein Baby saugt möglicherweise noch nicht optimal an der Brust und lässt einige Milchgänge unberührt. Es ist wichtig, dass du Unterstützung von deiner Hebamme oder Stillberaterin erhältst, um verschiedene Stillpositionen kennenzulernen und sicherzustellen, dass dein Baby effektiv an der Brust saugt. Doch auch beim Abstillen kann es zum Milchstau kommen: Da dein Körper über die letzten Monate eine gewisse Milchmenge gewöhnt ist, wird er diese Produktion aufrechterhalten, obwohl einige Stillmahlzeiten durch Beikost ersetzt werden. Somit wird die Brust nicht entleert, ein Milchstau droht.
Ein zu hoher Milcheinschuss
Der Milcheinschuss, wenn die Muttermilchproduktion in vollem Gange ist, kann ebenfalls zu einem Milchstau führen. In den ersten Tagen nach der Geburt produziert dein Körper Kolostrum, eine hochnährstoffreiche Vormilch, die dein Baby in kleinen Mengen benötigt. Nach einigen Tagen entwickelt sich das Kolostrum zur sogenannten Übergangsmilch und schließlich zur "reifen" Muttermilch. In dieser Übergangsphase kann es vorkommen, dass dein Körper mehr Milch produziert, als dein Baby gerade benötigt.
Äußere & emotionale Faktoren
Externe Faktoren, wie körperlicher oder emotionaler Stress, können ebenfalls einen Milchstau begünstigen. Schmerzen nach der Geburt, der Stress des Mutterseins, zu viel Besuch oder sogar zu enge Kleidung können dazu beitragen, dass die Milchgänge blockiert werden. Achte darauf, dass du einen gutsitzenden Still-BH trägst, der keine Einschnürungen verursacht und genügend Platz für eine angemessene Durchblutung bietet.
Milchstau lösen mit Hausmitteln und Co.
Solltest du an einem Milchstau leiden – keine Panik. Die Situation mag schmerzhaft sein, doch es gibt mehrere Alternativen, den Milchstau zu lösen. Auch Hausmittel können dabei helfen, die Schmerzen zu lindern und den Stau zu lösen.
Weiter anlegen – so häufig wie möglich
Wenn sich ein Milchstau gebildet hat, ist es wichtig, dass du weiterstillst. Durch häufiges Anlegen kann die gestaute Milch abfließen und die Milchmenge sich den Bedürfnissen deines Babys anpassen. Versuche, dein Baby alle zwei bis drei Stunden anzulegen, um den Milchfluss zu fördern. Warme Kompressen vor dem Stillen können helfen, indem sie die Blutgefäße und Milchgänge erweitern, sodass die Milch besser fließen kann. Lege dein Baby am besten so an, dass sein Kinn in Richtung der schmerzenden Stelle zeigt, um die angestaute Milch effektiv zu entleeren.
Streiche die übrige Milch aus
Wenn du das Gefühl hast, dass deine Brust nach dem Stillen noch nicht vollständig entleert ist, kannst du die überschüssige Milch durch Ausstreichen entfernen. Massiere sanft deine Brust mit den Händen und streiche sie dann langsam aus. Deine Hebamme oder Stillberaterin kann dir zeigen, wie das genau funktioniert. Auch hier kann Wärme helfen, den Milchstau schneller zu lösen.
Milchstau lösen: Milch abpumpen
Wenn dein Baby ausgerechnet während des Milchstaus nicht trinken möchte oder du schnelle Linderung benötigst, kannst du die gestaute Milch auch abpumpen. Das Abpumpen eines Milchstaus hat darüber hinaus noch einen weiteren Vorteil: Im Gegensatz zum Ausstreichen kannst du die abgepumpte Milch direkt in einer Flasche aufbewahren, sodass sie nicht verloren geht und später gefüttert werden kann. Pumpe allerdings nur so viel ab, dass du keine Schmerzen mehr hast, um die Milchproduktion nicht weiter anzuregen.
Was hilft bei Milchstau: Brust kühlen
Nach dem Stillen, Ausstreichen oder Abpumpen des Milchstaus ist es hilfreich, die Brust zu kühlen. Die Kälte hilft, die Milchproduktion vorübergehend zu reduzieren und Schmerzen und Schwellungen zu lindern. Effektive Hausmittel sind Quarkwickel oder gekühlte Weißkohlblätter, da sie sich gut an die betroffene Stelle anpassen und eine entzündungshemmende Wirkung haben. Doch auch klassische Kühlkompressen aus der Drogerie oder kalte Waschlappen verschaffen Linderung.
Wichtig: Sollten die Schmerzen und Symptome nach rund zwei Tagen noch immer anhalten, wende dich an deine Ärztin oder deinen Arzt, um weitere Schritte zu besprechen.