Mutter füttert Baby mit der Flasche

stillen & Babyernährung

Fläschchen zubereiten: so wird's gemacht

Wichtiges über Milchpulver und Schritt-für-Schritt-Erklärung


Muttermilch enthält alle wichtigen Vitamine, Spurenelemente, Nähr- und Mineralstoffe für die ersten Lebensmonate deines Babys. Außerdem stärken die darin enthaltenen Antikörper das Immunsystem. Doch nicht immer können oder wollen Frauen stillen. Manchmal kombinieren Familien auch aus unterschiedlichen Gründen das Stillen mit Flaschenfütterung und Milchpulver. Was du in Deutschland (in der Zubereitung gibt es länderspezifische Unterschiede, auch die WHO hat eigene Vorgaben dafür) bei Säuglingsanfangsnahrung, also Pre- oder 1er-Nahrung, beachten solltest und wie man ein Fläschchen richtig zubereitet, verraten wir dir hier!

Milchsorten: Für jedes Bedürfnis die optimale Mischung

Welches Pulver nehme ich? Welche Marke ist die Beste? Und gibt es Produkte, die qualitative Mängel aufweisen und meinem Baby vielleicht sogar schaden? Keine Sorge, diese Fragen sind zu Beginn ganz normal. Das Wichtigste: In der Regel werden alle auf dem hiesigen Markt erhältlichen Produkte regelmäßig geprüft und unterliegen strengen Qualitätsrichtlinien und EU-Richtlinien, zudem müssen alle Produkte einen im gesetzlichen Rahmen vorgeschriebenen Gehalt an Energie und Nährstoffen aufweisen. Grundsätzlich kannst du also beruhigt zur Marke deiner Wahl greifen. 

Was die Milchsorte bzw. das Milchpulver angeht, sollte dir bewusst sein: Zur Wahl als Anfangsnahrung im ersten Lebensjahr stehen Pre-Nahrung oder 1er-Nahrung, welche beide als Pulver erhältlich sind und dann im Fläschchen frisch angerührt werden. Pre-Nahrung entspricht von der Zusammensetzung am ehesten dem „Original“. Genau wie Muttermilch enthält sie ausschließlich Milchzucker als Kohlehydrat und hat im Vergleich zur 1er-Nahrung einen weniger hohen Eiweißgehalt sowie eine bessere Fettsäurezusammensetzung. 1er-Nahrung enthält ebenfalls Milchzucker, es kann allerdings auch eine andere, eventuell weniger hochwertige Kohlehydratquelle enthalten sein. Zudem enthält sie mehr Stärke, was die Milch ein wenig dickflüssiger und sämiger macht. Das führt dazu, dass sich die Verweildauer im Magen verlängert. Beide Varianten kannst du deinem Baby während des ganzen ersten Lebensjahres geben.

Übrigens: In unserem Beitrag zur Zwiemilchernährung erfährst du mehr über die verschiedenen Arten der Säuglingsanfangsnahrung und die Kombination aus Stillen und dem Geben des Babyfläschchens.


Fläschchen zubereiten: Schritt für Schritt zum Trink-Genuss

Ob Pre-Nahrung oder 1er-Milch: Auf die richtige Zubereitung der Babyflasche kommt es an. Die richtige und vor allem hygienische Zubereitung des Fläschchens ist bei Säuglingen so wichtig, weil das Immun- sowie das Verdauungssystem noch nicht ganz ausgereift sind. Es fehlen z.B. „gute“ Darmbakterien, die für die Verdauung zuständig sind. Auf Grund der teilweise noch fehlenden Abwehrstoffe ist eine sorgfältige Hygiene entscheidend, um der Gesundheit deines Babys nicht zu schaden. So gehst du bei der Zubereitung des Fläschchens vor:


1. Saubere Flasche bereithalten

Verwende in den ersten Monaten nur sterilisierte Flaschen. Damit dein Schatz nicht zu lange hungrig (und vielleicht weinend) warten muss, halte am besten immer saubere Flaschen bereit. MAM Flaschen können auf verschiedene Arten sterilisiert werden, z. B. durch Auskochen oder mit einem Mikrowellen-Dampfsterilisator, auch elektrische Sterilisatoren sind möglich. Zusätzlich hat die MAM Easy Start™ Anti-Colic Flasche eine innovative selbst-sterilisierende Funktion, die es ermöglicht, die Flasche ganz ohne Sterilisiergerät in der Mikrowelle zu sterilisieren.

MAM Easy Start Anti-Colic Flasche in Mikrowelle


2. Packungsanweisungen befolgen

Die Art der Zubereitung, aber vor allem die Menge kann je nach Milchpulver und Hersteller unterschiedlich sein. Folge darum bei der Zubereitung am besten den Anweisungen auf der Verpackung


3. Abgekochtes Wasser verwenden

Wie viel Wasser du für das Fläschchen verwendest, hängt vom Alter und dem Appetit deines Babys ab. Als Richtwert gilt: Pro Kilogramm Körpergewicht sollten etwa 150 Milliliter Flüssigkeit aufgenommen werden, verteilt auf mehrere Mahlzeiten. 

Bei der Zubereitung des Fläschchens solltest du stets abgekochtes Wasser verwenden. Durch das Abkochen werden gefährliche Keime abgetötet, die sich im Wasser, aber auch in den Leitungen oder Tanks befinden können. Besonders warmes Wasser aus der Leitung kann mit Bakterien belastet sein. Wenn du dir unsicher bist, ob das Leitungswasser bei dir grundsätzlich für das Zubereiten von Flaschennahrung geeignet ist, frage bei deinem regionalen Wasserwerk oder deiner Gemeinde nach. 

Wichtig: Lass das Wasser nach dem Abkochen etwas abkühlen und überprüfe die Temperatur z.B. mit einem Thermometer, bevor du es in die Flasche füllst. Genaue Angaben zur richtigen Wassertemperatur findest du auf der Verpackung des Milchpulvers.


4. Das Pulver hinzugeben

Nun gibst du das Pulver in das Fläschchen. Diese Reihenfolge (erst Wasser, dann Pulver) verhindert, dass Milchpulver am Boden des Fläschchens kleben bleibt und es sich dadurch schlechter vermischen lässt. Auf der Verpackung findest du die Infos zur Dosierung, ein entsprechender Dosierlöffel ist in der Regel beigefügt. Achte darauf, dass du die Menge an Pulver genau einhältst: Zu viel Pulver sorgt dafür, dass die Milch zu gehaltvoll wird und es deinem Baby an Flüssigkeit mangelt; zu wenig Pulver lässt die Milch hingegen zu „wässrig“ werden, sodass der Nährstoffgehalt zu gering für die Entwicklung des Kindes ist. 

Die angebrochene Packung solltest du an einem dunklen und trockenen Ort aufbewahren, um sie vor Feuchtigkeit und Keimen zu schützen.


5. Gut umrühren

Sorge durch Umrühren und leichtes Schütteln dafür, dass sich die Wärme nach dem Erhitzen gleichmäßig verteilt und auch das Pulver sich schön auflöst – achte am besten auch hier auf die Empfehlungen des Herstellers. Prüfe vor dem Füttern nochmals die Temperatur, z.B. auf der Innenseite deines Handgelenks oder mit einem Thermometer. Die ideale Trinktemperatur liegt bei 36-37°C, da dies der Körpertemperatur entspricht. Die Milch sollte keinesfalls zu heiß sein – zum einen, damit sich dein Baby nicht verbrennt und zum anderen, weil bereits ab 40°C wertvolle Nährstoffe zerstört werden. 

Sorge außerdem dafür, dass beim Anrühren nicht zu viele Blasen entstehen, schließlich kann die darin enthaltene Luft bei deinem Baby für Bauchweh sorgen. Du kannst die Milch vor dem Füttern einige Momente stehenlassen, so verschwinden die meisten Luftbläschen von allein.


6. Für eine angenehme Umgebung sorgen

Eine entspannte Atmosphäre sorgt auch für einen ruhigeren Trinkfluss – und der hilft wiederum zu vermeiden, dass zu viel Luft in den Bauch gelangt und dein Schatz an unnötigen Blähungen leidet. Nimm dir am besten Zeit und mach beim Füttern immer wieder kleine Pausen, um Verschlucken und Spucken vorzubeugen. Ähnlich wie beim Stillen kannst du verschiedene Positionen einnehmen und das Fläschchen im Sitzen oder Liegen geben. Probiert aus, wie ihr euch beide am wohlsten fühlt und findet euren Favoriten! 

Lege dein Baby nach dem Trinken unbedingt eine Weile an die Schulter und streichle sanft den Rücken auf und ab, damit es aufstoßen und die verschluckte Luft entweichen kann. 

Tipp: Es gibt auch spezielle Flaschen, die dem Verschlucken von Luft während dem Füttern vorbeugen, wie beispielsweise unsere MAM Easy Start™ Anti-Colic Babyflaschen.


7. Flasche reinigen

Schraube die Flasche auseinander und spüle alle Teile (Fläschchen, Sauger, Verschlussring) mit Wasser und einem milden Reinigungsmittel ab. Hier solltest du eine Flaschenbürste verwenden, die nur zu diesem Zweck zum Einsatz kommt. Du kannst die Flaschenteile auch im obersten Fach des Geschirrspülers waschen. 

Egal, ob du das Fläschchen per Hand oder in der Maschine säuberst – in den ersten sechs Monaten solltest du die Teile anschließend immer zusätzlich sterilisieren. Ab dem sechsten Monat kann auf das ständige Sterilisieren verzichtet werden, wenngleich die Teile in regelmäßigen Abständen dennoch abgekocht werden sollten. Bewahre die sterilen Fläschchen an einem trockenen und sauberen Ort auf und habe immer mehrere Fläschchen einsatzbereit. So verhinderst du, dass das Säubern und Sterilisieren einer Babyflasche der nächsten Mahlzeit im Wege steht.


Fläschchen unterwegs zubereiten 

Durch gute Planung lässt sich das Füttern mit dem Fläschchen gut vorbereiten – dennoch wird es auch Situationen geben, in denen du nicht zuhause in der Küche stehst und alle Utensilien und das ganze Zubehör parat hast. Wichtig beim Fläschchen für unterwegs: Frische ist das A und O. Verwende niemals Reste im Fläschchen, die länger als zwei Stunden aufbewahrt wurden; auch das Wiederaufwärmen von Resten ist aufgrund der hohen Keimgefahr nicht empfohlen. 

Daher sollte auch unterwegs das Babyfläschchen frisch zubereitet werden. Meistens hast du für diesen Zweck keinen Wasserkocher zur Hand. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, immer eine Thermoskanne mit abgekochtem Wasser dabei zu haben. Optional füllst du das Wasser direkt in das Fläschchen und hältst es mit einer Isolierhülle warm. Zusätzlich lässt sich auch die Pre-Nahrung in einem sauberen Gefäß vordosieren, sodass du bei Bedarf beide Komponenten zu einer schnellen Mahlzeit für unterwegs zusammenmischen kannst.


Babyflasche für die Nacht vorbereiten 

Du hast keine Lust auf ein nächtliches Zusammenmixen der Flasche, sondern willst nur schnell dein Baby versorgen und dann weiterschlummern? Verständlich! Auch für diesen Fall ist es ratsam, Vorbereitungen zu treffen: Halte also auch hier abgemessene Pulver-Portionen (z.B. mit unseren praktischen Milchpulverspender) und abgekochtes Wasser in einer Thermoskanne bereit, sodass nachts alles ganz schnell gehen kann und die Zubereitung des Fläschchens routiniert und ohne nächtliche Zwischenfälle abläuft.


Tipps für das Füttern mit Fläschchen:

Keine Sorge: Wie bei vielen Dingen mag die schnelle Zubereitung einer Babyflasche anfangs wie eine Wissenschaft für sich wirken. Sei dir aber sicher: Schon nach kurzer Zeit wirst du sicherer im Umgang und hast deine eigene Routine entwickelt. 


Abschließend und zusammenfassend haben wir für dich noch ein paar Tipps zusammengestellt, damit das Zubereiten der Babyflasche – ob daheim oder unterwegs – leichter von der Hand geht:

  • Halte abgemessene Milchpulver-Portionen bereit, für den Fall, dass es ganz schnell gehen muss.
  • Reste wegschütten, wenn dein Baby nicht ganz austrinkt. In warmer Milch beginnen sich schon nach kurzer Zeit Keime und Bakterien zu vermehren.
  • Für unterwegs empfiehlt sich eine Thermoskanne mit abgekochtem Trinkwasser oder erwärmten Baby-Wasser zur Zubereitung der Flaschennahrung.
  • Und das wichtigste zum Schluss: Haut- und Augenkontakt ist für die Eltern-Kind-Beziehung und das Bonding von großer Bedeutung. Achte auch beim Füttern mit der Flasche darauf, dein Kind anzusehen, zu streicheln und zu kuscheln.