Der Wunsch, sich fortzupflanzen, ist ein Urinstinkt: Denn nur so können wir als Spezies überleben. Die Entscheidung für eine Schwangerschaft ist jedoch nicht so einfach wie wenn man sich in einem Café etwas zu trinken bestellt. Da gibt es vieles, was dazwischenkommen kann. Auf manche Dinge haben wir keinen Einfluss, etwa die Auswirkungen eines stressigen Alltags, das hektische Stadtleben oder eine hohe Luftverschmutzung. Andere Faktoren dahingegen hängen durchaus mit unseren eigenen Entscheidungen und unserem Verhalten zusammen, wie etwa die Ernährung, Rauchen, die Einnahme von Alkohol oder anderen Freizeitdrogen, Sport und das Alter, in dem wir uns für ein Kind entscheiden.
Demografie und Lebensweisen
In entwickelten Volkswirtschaften schieben Frauen die Familiengründung zugunsten ihrer Karriere oder anderer Entscheidungen in ihrem Leben immer mehr auf. In den USA sind heutzutage 20 % der Schwangeren zwischen 30 und 40 Jahre alt. Dieser Anteil hat im Laufe der Jahre zugenommen.
Dr. Sasaoka stellt fest: „Wenn man bedenkt, dass die Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter abnimmt, also die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, mit jedem Jahr sinkt, so ist die Zahl der Frauen und Paare, die in diesem Alter versuchen, Kinder zu bekommen, doch ziemlich hoch.“
Ein weiterer Einflussfaktor ist ein allgemein schlechter Gesundheitszustand und eine schlechte körperliche Fitness. In den vergangenen 50 Jahren hat sich das Problem des Übergewichts enorm ausgebreitet; man geht aktuell davon aus, dass 1,5 Milliarden Erwachsene weltweit übergewichtig sind. 300 Millionen davon sind Frauen, bei denen von krankhafter Fettleibigkeit ausgegangen wird. Zugleich hat die Weltgesundheitsorganisation 2014 geschätzt, dass circa 20 % aller Frauen weltweit rauchen, und der Trend zeigt nach oben. Neben zahlreichen weiteren Nachteilen führt Rauchen auch zu hormonellen Veränderungen, die unmittelbar die Fruchtbarkeit beeinträchtigen.
Zweifel und Fragen, wenn es nicht gleich klappt
Männer und Frauen reagieren ganz unterschiedlich auf die Vorstellung, Eltern zu werden und eine Schwangerschaft zu planen. So können bei ihnen jeweils auch völlig unterschiedliche Zweifel und Fragen aufkommen. Und die Entscheidung, ein Kind zu bekommen, ist ja noch keine Garantie, dass es mit der Schwangerschaft auch tatsächlich klappt. Das ungeduldige Warten auf ein positives Ergebnis – oder gar die feste Überzeugung, dass es diesmal geklappt hat – kann die Beziehung zusätzlich unter Druck setzen.
Dr. Sasaoka hat hier eine interessante Erfahrung gemacht: „Wenn es mit dem Schwangerwerden nicht klappt, nehmen mit den Monaten Ängste und Unsicherheit zu und es kann zu Schuldzuweisungen kommen – auch wenn keiner der beiden daran schuld ist. Es macht sich ein Gefühl der Hilflosigkeit breit, wo man doch davon ausging, dass schwanger werden die einfachste und natürlichste Sache der Welt sei.“ Es gehen einem tausend Fragen durch den Kopf:
- Bin ich unfruchtbar?“
- „Kann ich nicht schwanger werden?“
- „Werden wir jemals zusammen ein Kind zeugen können?“
- „Habe ich zu lange Verhütungsmittel genommen?“
- „Ist das vielleicht erblich bedingt?“
Es ist Paaren vielleicht eine Hilfe, wenn sie ein paar Fakten dazu kennen. So liegt die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, pro Monatszyklus im Schnitt bei 38 %. Betrachtet man einen Zeitraum von 12 Zyklen, liegt sie bei 98 %. In anderen Worten: Versuchen Sie es einfach weiter.