Wehen erkennen
Viele Frauen beschäftigten vor allem gegen Ende der Schwangerschaft das Thema, wie sich eine Wehe anfühlt, wie man diese erkennt und wann die Geburt wirklich los geht.
Was ist überhaupt eine Wehe?
Eine Wehe ist eine Kontraktion, das heißt ein Zusammenziehen, der Gebärmuttermuskulatur. Diese bereitet den Fetus auf die Geburt vor und hilft schließlich auch dabei ihn zu gebären. Gegen Ende der Schwangerschaft können verschiedene Arten von Wehen mit unterschiedlichen Funktionen auftreten. Welche das genau sind, darauf wollen wir im folgenden Abschnitt genauer eingehen.
Was ist der Unterschied zwischen Senkwehnen und Geburtswehen?
Die Senkwehen
Die Senkwehen sind Wehen, die den Fetus circa ab der
35. Schwangerschaftswoche in Richtung Becken absinken und somit in die Startposition für die Geburt bringen. Diese können von Frau zu Frau ganz individuell wahrgenommen werden. Manche verspüren diese überhaupt nicht, oder wenn dann nur als leichtes hartwerden des Bauches. Andere Frauen hingegen, können diese durchaus auch als regelmäßig, schmerzhaft und über mehrere Stunden anhaltend empfinden. In solchen Fällen, fällt es vielen Frauen gerade beim ersten Kind nicht leicht, diese von Geburtswehen zu unterscheiden. Was viele Frauen aber gleichermaßen auffällt, sind die durch die Senkwehen resultierenden körperlichen Veränderung. Diese können zum Beispiel sein, dass vorhandene Beschwerden wie Kurzatmigkeit und
Sodbrennen, schlagartig besser werden. Aber auch für Außenstehende zeigt sich häufig auf den ersten Blick, dass sich etwas verändert hat, denn der Bauch senkt sich deutlich sichtbar ab.
Die Geburtswehen
Von Geburtswehen spricht man, wenn die einsetzende Wehentätigkeit muttermundswirksam ist. Das bedeutet, dass diese den Gebärmutterhals verkürzen und den Muttermund öffnen.
Auch diese Wehen werden von Frau zu Frau ganz unterschiedlich wahrgenommen. Während manche diese als starkes ziehen in die Leiste spüren, strahlt der Schmerz bei anderen auch bis in den Rücken oder vielleicht sogar in die Beine aus. Wie Geburtswehen generell empfunden werden, kann man daher pauschal nicht sagen, da es sehr individuell ist. Hier auch noch wichtig zu wissen, auch von Geburt zu Geburt, können diese anders wahrgenommen und empfunden werden.
Wie unterscheidet man nun die Senkwehen von den Geburtswehen?
Wie bereits geschrieben, sind diese für manche Frauen gar nicht so einfach voneinander zu unterscheiden. Diese können sich nämlich sowohl in ihrer Frequenz, als auch in der Intensität ähnlich wie Geburtswehen anfühlen. Das sorgt nicht selten für Verunsicherung, vor allem bei den Frauen, die ihr erstes Kind erwarten. Um ganz sicher zu sein, sollte man sich bei Unklarheiten immer an seinen Frauenarzt/Frauenärztin, seine Hebamme oder den gewählten Geburtsort wenden. Nur dort kann durch eine individuelle körperliche Untersuchung, wie eine Ultraschall- oder vaginale Untersuchung sicher diagnostiziert werden, um welche Form der Wehen es sich handelt.
Doch einen kleinen Tipp haben wir an dieser Stelle für euch: Oftmals hilft ein warmes Bad dabei, Senk- von Geburtswehen zu unterscheiden. Wenn ihr euch unsicher seid, welche Wehen ihr verspürt, füllt eine Badewanne mit körperwarmem Wasser (36-37 Grad). Legt euch für ca. 10-15 Minuten hinein. In der Regel lassen sich Senkwehen so weg baden, soll heißen sie verschwinden wieder. Geburtswehen hingegen bleiben und werden sogar häufig regelmäßiger und stärker.
Wie lange dauern Geburtswehen?
Jede Frau ist anders und deswegen dauert auch jede Geburt unterschiedlich lang. Häufig startet die Geburt mit größeren Abständen der Wehen, welche dann sowohl in ihrer Frequenz als auch in ihrer Intensität zunehmen, je weiter die Geburt voranschreitet. Früher hat man gesagt, dass sich der Muttermund 1cm pro Stunde in der Eröffnungsphase eröffnen sollte. Diese Regel ist inzwischen überholt. Was man allgemein sagen kann ist, dass die ersten Kinder in der Regel etwas mehr Zeit benötigen, als die zweiten, dritten oder vierten (..), wenn alle vaginal geboren wurden.