Mutter stillt Baby und hält liebevoll sein Köpfchen

Study Summary

Faktoren, die mit der Einleitung und Fortsetzung des Stillens verbunden sind

Eine Metaanalyse


Factors Associated with Breastfeeding Initiation and Continuation: A Meta-Analysis

Sarah S. Cohen PhD, Dominik D. Alexander, PhD, Nancy F. Krebs, MD, Bridget E. Young PhD, CLC, Michael D. Cabana, MD MPH, Peter Erdmann, PhD, Nicholas P. Hays, PhD, Carla P. Bezold, ScD, Elizabeth Levin-Sparenberg, PhD, Marco Turini, PhD, and Jose M. Saveedra, MD

J Pediatr. 2018 Dec; 203:190-196

Conclusio

Ziel dieser Metaanalyse war die Erforschung konsistenter Ergebnisse für bestimmte perinatal identifizierbare Faktoren im Zusammenhang mit der Initiierung und Fortsetzung des Stillens. Diese sollen bei der Entwicklung gezielter Interventionen zur Aufklärung und Unterstützung des erfolgreichen Stillens helfen und damit die Häufigkeit der Brustfütterung fördern.

Hintergrund

Stillen gilt als ideale Ernährung für Säuglinge. Exklusives Stillen in den ersten sechs Lebensmonaten des Babys sowie fortgesetztes Stillen bis zum ersten Geburtstag wird allgemein empfohlen. Allerdings sinkt die Stillrate häufig bereits kurz nach der Entbindung stark. In den USA wurden etwa 2013 81% der Säuglinge nach der Geburt gestillt, im Alter von drei Monaten sank diese Rate auf 44%.1 Zwischen 2007 und 2014 wurden weltweit lediglich rund 36% der Säuglinge von der Geburt bis zum sechsten Lebensmonat exklusiv gestillt.2 In dieser Meta-Analyse wurden Faktoren identifiziert, die die Initiation und Fortführung des Stillens begünstigen.

Methoden

Eine erste Recherche in der Literatur wurde durchgeführt, um Merkmale zu identifizieren, die in Bezug auf das frühe Stillen untersucht wurden. Dabei hat man vor allem Faktoren ausgewählt, die während der perinatalen Periode identifizierbar und durch die Geburtsgeschichte und/oder während der frühen Stillzeit nachvollzogen werden konnten. Postnatale Veränderungen bei familiären, sozialen oder beruflichen Ereignissen wurden nicht berücksichtigt. Die Suche wurde zwischen Januar und Mai 2015 durchgeführt und umfasste rund 2.600 Titel und Abstracts sowie 183 Volltextpapiere. Nach der Auswertung wurden insgesamt 6 Einflussfaktoren für eine vollständige systematische, quantitative Bewertung identifiziert:

  1. mütterliches Rauchen
  2. Art der Entbindung: vaginal oder sectio caesarea (Kaiserschnittgeburt)
  3. Parität (Erstschwangerschaft oder Mehrfachschwangerschaft)
  4. Trennung von Säugling und Mutter (als Dyade bezeichnet)
  5. mütterlicher Bildungsgrad
  6. Stillbildung

Wichtige Ergebnisse

  • Raucherinnen stillten seltener bzw. weniger lang als Nichtraucherinnen.
  • Vaginal geborene Kinder wurden häufiger exklusiv und fortgesetzt gestillt als Kinder, die mittels Kaiserschnitt zur Welt kamen.
  • Je mehr Kinder die Mutter bereits geboren hatte, desto häufiger wurden die Kinder exklusiv gestillt bzw. das Stillen auch nach dem 6. Lebensmonat fortgesetzt.
  • Früher Haut-zu-Haut-Kontakt wirkte sich positiv auf das Stillen aus.
  • Ein höherer Bildungsgrad der Mutter erhöhte die Wahrscheinlichkeit der Initiierung und Fortführung der Brustfütterung.
  • Eine Stillbildung vor der Entbindung ist mit einer höheren Stillrate identifiziert als keine solche Information.

MAM Service

Die vollständige Studie finden Sie unter: mambaby.com/professionals

1Abteilung für Ernährung und Adipositas National Center for Chronic Disease Prevention and Health Promotion Centers for Disease Control and Prevention PA. Stillen – National Immunziation Survey (NIS). https://www.cdc.gov/breastfeeding/data/nis/index.htm, Zugriff am 18. November 2016.
2Weltgesundheitsorganisation. Säuglings- und Kleinkinderernährung. https://www.who.int/mediacentre/factsheets/fs342/en, Zugriff am 18. November 2016