Schlafendes Baby, Nahaufnahme

Study Summary

Trends in der Mortalität von SUID

Sudden Unexpected Infant Death, plötzlicher unerwarteter Kindstod bei Neugeborenen: 1995 bis 2014.


Trends in the Incidence of Sudden Unexpected Infant Death in the Newborn: 1995–2014.

Bass J, Gartley T, Lyczkowski D, Kleinman R

Pediatrics, 2018
Um das Risiko für den plötzlichen unerwarteten Kindstod zu verringern, fordern die Studienautoren eine standardisierte Definition sowie ein USA-weites Register, in dem alle Fälle gesammelt werden. Zudem sind weitere Studien notwendig, um die Ursachen für alle Formen des unerwarteten Kindstodes weiter einzugrenzen.

Hintergrund

Die Definition von SUID umfasst:

  • Sudden Infant Death Syndrome (SIDS)
  • Accidental Suffocation and Strangulation in Bed (ASSB)
  • unknown causes of death in infants less than one year of age/unbekannte Todesursache bei Kindern unter einem Jahr

Am häufigsten tritt SUID zwischen dem ersten und vierten Monat auf. Bei einem SUID innerhalb der ersten sechs Lebenstage spricht man von einem Sudden Unexpected Postnatal Collapse (SUPC, plötzlicher unerwarteter, postnataler Kollaps). Im Jahr 1992 veröffentlichte die American Academy of Pediatrics (AAP) Richtlinien für gesunden Schlaf. In den Folgejahren wurde ein Anstieg von SIDS innerhalb des ersten Lebensmonats um 25 % beobachtet. Die Studienautoren vermuten, dass in manchen Fällen früher als SIDS diagnostizierte Todesfälle nunmehr in andere Kategorien eingeteilt wurden (ASSB oder „Tod aus unbekannter Ursache“ oder SUPC). Um diese Möglichkeit abzuklären, untersuchten die Autoren jene SUID-Fälle, die alle Kategorien inklusive SUPC umfassen. Damit wurde versucht, Muster zu detektieren, die den Anstieg erklären könnten.

Methoden

In der Studie wurden sämtliche Formen von SUID mit dem Birth/Death-Bericht der CDC WONDER-Online-Datenbank abgeglichen (1995–2014). Dies betraf sowohl SUID in der neonatalen (weniger als 28 Tage) als auch SUID in der postneonatalen Phase (28 bis 364 Tage). Die jährliche Inzidenz von SUID auf 100.000 Geburten zwischen 1995 und 2014 sowie der Prozentsatz jener SUID aufgrund von unsicheren Schlafbedingungen (MSBC – Mechanical Suffocation Bed or Cradle) sowie ASSB wurden gesondert sowohl für die neonatale als auch für die postneonatale Periode aufgeführt. Weiters wurden die Daten für die Anzahl der Todesfälle in der ersten Stunde, in den Stunden 1–23 sowie in den Lebenstagen 1–6 zusammengestellt.

Wichtige Ergebnisse

  • Zwischen 1995 und 2014 ereigneten sich 8.869 SUID-Fälle im ersten Lebensmonat, wobei rund 30 % innerhalb der ersten sechs Lebenstage passierten.
  • Postneonatale SUID-Fälle sanken zwischen 1995 und 2014 von 101 auf 78 Fälle pro 100.000 Geburten.
  • Die Studienautoren schlagen die Entwicklung einer standardisierten Definition zur Identifizierung und Untersuchung vor.
  • Den Geburtsspitälern kommt eine wichtige Rolle beim Erlernen sicherer Schlafbedingungen für Babys zu.
  • Die Anwendung mobiler Information (E-mails, Videobotschaften etc.) zeigt, dass diese die Awareness der Eltern für sicheres Schlafen ihres Babys erhöht.
  • Ein Schnuller zum Einschlafen kann bereits kurz nach der Geburt angeboten werden.

Empfehlungen für sicheres Schlafen

  • Babys in Rückenlage schlafen lassen
  • Feste Matratze verwenden
  • Stillen ist empfohlen
  • Schlafen im eigenen Babybett, jedoch im Elternschlafzimmer
  • Pölster und andere weiche Objekte wie Stofftiere im Babybett vermeiden
  • Einen Schnuller zum Einschlafen anbieten
  • Kein Rauchen in der Schwangerschaft und nach der Geburt
  • Kein Alkohol und keine illegalen Drogen in der
  • Schwangerschaft und nach der Geburt
  • Zu warme Kleidung und Kopfbedeckungen vermeiden
  • Durchführung aller empfohlenen Impfungen
  • Kontrollierte Zeiten in Bauchlage im Wachzustand, um die Entwicklung zu unterstützen
Quelle: American Academy of Pediatrics – New Safe Sleep Recommendations aap.org

MAM Service

Die vollständige Studie finden Sie unter: mambaby.com/professionals