Und wie geht es dir in der 40. Schwangerschaftswoche?
Entspanne dich, so gut es geht, um für die Geburt fit zu sein – auch wenn es schwer fällt, ruhig zu bleiben. Vielleicht hilft etwas Ablenkung, wie ein Treffen mit deiner besten Freundin oder ein langsamer Spaziergang?
Viele Schwangere können es in SSW 40 kaum noch erwarten, ihren Schatz endlich in den Armen zu halten.
Ein kurzer Überblick zum Ablauf einer Geburt:
#1 Die Eröffnungsphase
Der Muttermund öffnet sich. Diese Phase dauert meistens am längsten – aber von Frau zu Frau verschieden lange. Beim ersten Kind sind es im Schnitt 8 bis 14 Stunden. Sie gestaltet sich sehr unterschiedlich. Oft lässt sich der Beginn dieser Phase gar nicht richtig feststellen. Manche Frauen spüren die Eröffnung des Muttermundes kaum oder nur als Ziehen im Rücken. Bei anderen Schwangeren wechseln sich Phasen mit stärkeren Wehen und Phasen mit leichten Wehen ab.
Der Kopf des Kindes rutscht langsam in den knöchernen Beckenring und drückt von innen auf den Muttermund, so dass dieser sich öffnet.
Was Frauen in der Eröffnungsphase angenehm finden, ist sehr unterschiedlich:
- ein warmes Bad (aber nur wenn jemand in der Nähe ist, der dir bei Kreislaufproblemen helfen kann oder wenn die Wehen stärker werden!)
- mit einer Wärmeflasche auf der Couch liegen
- ein kleiner Spaziergang
- auf einem Gymnastikball sitzen oder lehnen
- Atem- und Entspannungsübungen
Das Empfinden der Eröffnungswehen ist so individuell wie das, was einer Frau nun guttut. Einige Gebärende ziehen sich lieber alleine zurück, andere schätzen eine Rückenmassage von ihrem Partner oder ihrer Partnerin.
Wann ins Krankenhaus?
Kommen die Wehen alle 5-7 Minuten, dauern und werden stärker, wird es Zeit ins Krankenhaus zu fahren. Das gilt übrigens auch, wenn einfach dein Bauchgefühl sagt, dass du ins Krankenhaus möchtest!
Wenn die Wehen sehr intensiv und schmerzhaft sind und du schon im Krankenhaus bist, kann eine PDA helfen. Am besten besprichst du schon vor der Geburt mit deinem Arzt oder deiner Ärztin die Möglichkeiten zur Schmerzreduktion, die in deinem Krankenhaus angeboten werden. Du kannst dann schon jetzt entscheiden, was du bevorzugst, und deine Präferenzen in einem Geburtsplan festhalten.
Die Eröffnungsphase kann körperlich sehr anstrengend sein und lange dauern, darum sind kleine, leichte Snacks empfehlenswert. Vor allem, weil es im Lauf der Geburt manchmal zu Übelkeit und Erbrechen kommen kann.
#2 Die Übergangsphase
Der Muttermund öffnet sich vollständig. Viele Frauen haben nun ein kleines Tief, wollen nach Hause, wünschen einen Kaiserschnitt, werden wütend, verzweifelt oder leicht reizbar. Die Wehen können unregelmässiger und heftiger werden. Übelkeit und Zittern kann sich zeigen. Kleiner Trost: Die Übergangsphase ist meist schnell wieder vorbei.
#3 Die Austreibungsphase
Die Gebärende kann nun bei den Presswehen aktiv „mitschieben“. Die Austreibungsphase kann bei der ersten Geburt bis zu 2 Stunden dauern, bei nachfolgenden Geburten verkürzt sie sich häufig. Mit Hilfe der Bauchmuskulatur, Atmung und mit dem „Tönen“ (das sind die Ahhs und Ohhs, die Gebärende oft instinktiv machen) hilft die Frau mit, das Baby weiter hinaus zu drücken. Vielleicht geben auch die Geburtshelfer und -helferinnen bzw. Ärzte und Ärztinnen Tipps, in welcher Position oder mit welchen Positionswechseln die werdende Mutter den Geburtsverlauf am besten fördert. Niemand weiss vorher, welche Stellung für die Geburt optimal ist.
Tatsache ist: Das Baby kommt – auf welchem Weg auch immer – garantiert raus. Wenn keine medizinischen Gründe dagegen sprechen, ist es gut, wenn das Baby nach der Geburt gleich der Mutter auf die Brust gelegt wird. Das fördert nicht nur eine gute Stillbeziehung, sondern ist einfach die beste Belohnung für alle Mühen.
Wir wünschen dir alles Gute für die Geburt und eine wunderschöne Kennenlernzeit mit deinem Baby!
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