Wie geht es dir in der 22. Schwangerschaftswoche?
Wassereinlagerungen können sich nun vermehrt zeigen. Du merkst das daran, dass z. B. Ringe oder Schuhe nicht mehr passen sowie Socken einschnüren. Wassereinlagerungen (=Ödeme) treten in der Schwangerschaft recht häufig auf – je grösser der Babybauch wird, desto stärker werden oft auch die Ödeme.
Grund dafür ist die grössere Blut- aber auch Körperwassermenge. Die Blutgefässe werden durchlässiger, wodurch die Flüssigkeit leichter ins Gewebe übertreten kann. In der Schwangerschaft wird das Blut ausserdem schlechter aus der Wade hinauf gepumpt und das Gewicht der Gebärmutter bzw. des Kindes behindert die Blutgefässe im Becken. Dies führt dazu, dass das Blut langsamer fliesst. Auch das begünstigt den Übergang der Flüssigkeit ins umliegende Gewebe.
Eine Rolle spielt auch, dass sich bereits in den vorangehenden Schwangerschaftswochen die Konzentrationen von Bluteiweiss und Elektrolyten im Körper verändert haben, die ebenfalls Einfluss auf das komplexe System der Flüssigkeitsregulation haben.
Wenn du derlei Veränderungen in der 22. Schwangerschaftswoche oder auch früher oder später bei dir feststellst, ist dies für gewöhnlich kein Grund zur Sorge – auch wenn sie nicht immer hübsch aussehen und sich oft auch nicht gut anfühlen. Achtgeben solltest du, wenn es zu sehr plötzlichen, grösseren Wassereinlagerungen und Gewichtssprüngen kommt. Das kann ein Hinweis auf eine Erkrankung wie z. B. eine Präeklampsie sein und sollte darum ärztlich überprüft werden. Präeklampsien sind eine sehr seltene Komplikation während einer Schwangerschaft, sie kann aber lebensbedrohlich sein und sollte darum zur Sicherheit ausgeschlossen werden.
Was hilft gegen Wassereinlagerungen in der Schwangerschaft?
- Bewegung hilft, sitzen schadet. Du musst aber keinen Hochleistungssport betreiben – Spaziergänge, Schwangerschaftsyoga und andere sanfte Gymnastik tun ebenso gut, besonders, wenn sie regelmässig gemacht werden.
- Beine hochlagern (wann immer es geht) und nachts, wenn möglich, mit erhöhten Beinen schlafen
- Viel trinken
- Viel Obst, Gemüse und Eiweiss essen – früher wurde auch zu salzarmer Ernährung geraten, das gilt heute aber als überholt. Das Salz ist, wie andere Elektrolyte, nämlich für den Körper auch wichtig. Besonders wenn du schwangerschaftsbedingt leichter ins Schwitzen gerätst, braucht dein Körper das verlorene Salz zurück.
- Wechselduschen
- Hitze meiden
Auch eine andere Flüssigkeit kann in SSW 22 wieder vermehrt auftreten: Hormone und die bessere Durchblutung können die Produktion der Scheidenflüssigkeit steigen lassen. Wenn sich deine Libido zurzeit stärker zeigt, kann das ebenfalls eine Begleiterscheinung der Hormone in der 22. SSW. sein.
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