For the Lancet Breastfeeding Series Group
Stillen verbessert das Überleben, die Gesundheit und die Entwicklung von Kindern.1 In der hier vorliegenden Studie einer Serie des renommierten Fachmagazins „The Lancet“ werden die Faktoren und Interventionen zusammengefasst, die zur Verbesserung der Stillpraxis nötig sind.
Die wichtigsten Ergebnisse:
In Ländern mit hohem Einkommen ist die Stillrate während des 20. Jahrhunderts deutlich zurückgegangen.2 Auch in Ländern mit mittlerem und niedrigem Einkommen stillen immer weniger Frauen, die gut ausgebildet sind, ein höheres Einkommen aufweisen und in Städten wohnen.3 Milchersatzprodukte bekamen einen deutlich höheren Stellenwert und wurden mit Modernität und Prestige verbunden, wohingegen das Stillen mit Armut und Unkultiviertheit assoziiert wurde.4
Die Studienautoren führten eine systematische Durchsicht der verfügbaren Studien durch, um die Faktoren, die zu erfolgreichem Stillen führen, ebenso zu ermitteln wie die dazu notwendigen konzeptuellen Rahmenbedingungen. Stillen wird durch eine ganze Reihe von Faktoren beeinflusst.
Dazu zählen:
Die geschätzten Kosten für umfassende Programme, die die Stillrate erhöhen, schwanken je nach Region stark und liegen, Studien zufolge, zwischen weltweit 653 Mio. Dollar und 17,5 Milliarden Dollar.7 Eine höhere Stillrate gibt nicht nur dem gestillten Kind einen Startvorteil, sondern führt auch zu gesellschaftlichen und marktwirtschaftlichen Vorteilen. Deshalb sind weitere Forschungen zu den Kosten von Programmen, die das Stillen fördern, dringend erforderlich. Erfolgreiches Stillen erfordert Massnahmen auf vielen Ebenen (rechtlich, politisch, gesellschaftlich, Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz, gesundheitspolitisch, etc.).