Mehr Ausgeglichenheit, Wohlbefinden und Entspannung: Die Babymassage macht es möglich. Doch muss man bei Babys etwas Besonders beachten? Sollte man Öl verwenden oder besser nicht? Wir haben die wichtigsten Informationen für dich zusammengestellt!
Schon Neugeborene haben ein feines Gespür für Berührungen und nehmen tastend ihre Umwelt wahr. Sie können fühlen, ob sie von Mama, Papa oder einer fremden Person gehalten werden. Halten, kuscheln und streicheln stärken den kleinen Körper, wecken die Sinne und fördern auch die psychologische Entwicklung positiv. Studien zeigen, dass die Babymassage das Bonding zwischen Mutter und Baby stärkt. Das ist besonders wichtig, denn eine gute Beziehung prägt Charakter und Verhalten eines Kindes nachhaltig.
Streicheleinheiten tun besonders gut, wenn Babys schwierige Phasen durchmachen, weil sie z.B. Verdauungsprobleme haben oder zahnen. Sogar bei Neugeborenen zeigen sich positive Effekte auf die Entwicklung. In den ersten drei Lebensmonaten leiden viele Kinder unter sogenannten Säuglingskoliken („Dreimonatskoliken“). Eine sanfte Massage kann helfen, das Unwohlsein zu lindern.
Sobald der Nabel gut abgeheilt ist, können Neugeborene täglich massiert werden – meist ist das um die 4. Lebenswoche.3
Satt und ausgeschlafen genießen Babys die Massage in vollen Zügen. Etwa eine Stunde vor oder nach einer Mahlzeit bzw. nach dem Baden ist der ideale Zeitpunkt dafür.
1) Für eine angenehme Atmosphäre sorgen: 23–26° sind die optimale Raumtemperatur.
2) Dicke Unterlage mit Handtuch vorbereiten.
3) Tief durchatmen und selbst entspannen.
4) Pflanzliches Öl herrichten: z.B. Oliven-, Sonnenblumen oder Mandelöl (keine ätherischen Öle verwenden – Babynasen sind sehr empfindlich und sie können die Haut reizen).
5) Hände wärmen: Warme Hände sorgen für ein wohliges Massagegefühl.
6) Hände mit einigen Tropfen Öl einreiben.
7) Mit ausstreichenden Bewegungen vom kleinen Kopf bis zu Babys Füßen starten.
8) Danach sorgen unterschiedliche Griffe für volle Entspannung. Z.B.:
Um Babys die perfekte Entspannung zu bieten, empfiehlt es sich vor der ersten Anwendung geschulte Babymassage-Fachkräfte zu kontaktieren. Das können je nach Region Kinderärzt*innen, Kinderkrankenpflegepersonal, in Babymassage geschulte Fachleute oder Hebammen sein. So kannst du sicher gehen, dass jeder Griff perfekt sitzt.
Wichtig: um einen Unfall zu vermeiden, achte immer darauf, dass du dein Baby keine Sekunde alleine lässt, wenn du es z.B. auf einem erhöhten Wickelplatz massierst.
Nach der Massage verlängert z.B. ein warmes Kirschkernkissen das Wohlfühlprogramm. Du kannst deinen Schatz in eine weiche Decke oder ein Handtuch wickeln und noch „nachkuscheln“. Eine innige Zeit zu zweit ist damit garantiert und Kolik-Beschwerden sind schnell vergessen!
Fotos: Unsplash
Quellen: Babyjahre, Remo H. Largo, Piper Verlag, Munich/Berlin, new edition 2017, p. 75