Seitenansicht: Schwangere Frau steht unter einem Baum und hält eine Blume in den Händen

Schwangerschaftswochen

Die 26. SSW

Welche Chancen haben Frühchen?


Willkommen im 3. Trimenon – oder doch nicht? Das Rechnen ist in der Schwangerschaft ganz schön kompliziert, schließlich dauert eine Schwangerschaft gar keine 9, sondern 10 Monate und es lassen sich unterschiedliche Angaben zu den Trimestern finden. Manchmal wird ab der 28. SSW vom 3. Trimester gesprochen, manchmal schon ab der 25./26. SSW. Einigen wir uns einfach auf: Hallo in der 26. Schwangerschaftswoche und viel Spaß mit allen Infos dazu!

Wie schaut es in der 26. Schwangerschaftswoche aus im Bauch?

Der Fötus ist ca. 32-37 cm groß (Scheitel-Ferse) und wiegt ca. 800 Gramm. Die Füße sind ca. 5 cm lang.

Langsam wird der Platz in der Gebärmutter enger. Der Fötus stößt bei seinen Dreh- und Streckübungen oft an die Uteruswand – das ist eine gute Übung, denn so lernt er, Bewegungen zu kontrollieren und seinen Körper besser wahrzunehmen.

Dein Baby ist jetzt ca. so groß wie ein Rotkohl.

Your baby is now about the size of a red cabbage

Wenn es zu hell oder zu laut ist, reagiert dein Baby – es erschrickt, strampelt, dreht sich weg oder blinzelt. Abgesehen von den üblichen Bewegungsübungen wie Greifen, Saugen und „Atmen“ (Fruchtwasser wird in der Lunge aufgenommen und der Brustkorb bewegt sich) reifen nun die Organe vollständig aus. Die Lunge lässt sich dabei am meisten Zeit. Jede Woche entstehen viele neue Lungenbläschen und Blutgefäße, doch die Entwicklung ist erst kurz vor der Geburt abgeschlossen.

Die Lunge bzw. Atmung ist bei Frühchen darum immer ein großes Problem. Dank der medizinischen Möglichkeiten, die wir heute haben, stehen die Überlebenschancen in der 26. SSW zumindest theoretisch recht gut – je höher das Geburtsgewicht ist, umso besser ist es.

Welche Chancen haben Frühchen heute?

Die Überlebenschancen von frühgeborenen Babys hängen sehr von der Geburtswoche und dem Geburtsgewicht ab. Einlingsschwangerschaften sind in der Regel weniger kritisch. Als besonders problematisch gelten im Allgemeinen Geburten vor der 25. SSW und solche mit sehr niedrigem Geburtsgewicht. Lebensgefährlich wird es für die Kleinen außerhalb der Gebärmutter, weil die Lunge noch nicht voll funktionsfähig ist. Das größte Krankheitsrisiko sehr unreifer Frühchen sind neurologische Störungen und Beeinträchtigungen der Gehirnleistung.

Die tolle Nachricht ist aber: Ab der 28. SSW liegen die Überlebenschancen bereits bei über 90%. Noch heißt es also deinem Schatz gut zuzureden, eine Weile drinnen zu bleiben und Risiken zu vermeiden. Dazu zählen z.B. Stress, Alkohol und Nikotin. Aber auch bakterielle Scheideninfektionen können eine Frühgeburt auslösen – wenn du ganz sicher gehen möchtest, meide also öffentliche Bäder und Pools noch einige Wochen.

Wie geht es dir in der 26. Schwangerschaftswoche?

Die wachsende Gebärmutter drückt zunehmend auf die Blase: dass du nun öfter zur Toilette musst, ist also nicht ungewöhnlich.

Rückenschmerzen können ebenso stärker werden, da Schwangere mit steigendem Umfang einen anderen Körperschwerpunkt haben und ins Hohlkreuz fallen. Wirbelsäule und Lende sind bei Frauen elastischer und robuster als bei Männern, um dieser Belastung (mehr oder weniger) schmerzfrei und ohne nachhaltige Schäden standhalten zu können.

Um den Rücken nachts zu entlasten, kann eine seitliche Liegeposition mit einem Kissen zwischen den Knien helfen. Du kannst z.B. jetzt schon ein Stillkissen besorgen und es als Stütze beim Schlafen verwenden – so musst du keine unnötigen Dinge anschaffen, denn das Stillkissen wird dir später noch gute Dienste leisten, wenn das Baby da ist!

Es kann sein, dass dir das Liegen auf dem Rücken unangenehm ist und sogar für Kreislaufprobleme sorgt. Das Gewicht der Gebärmutter bzw. des Babys drückt nämlich in Rückenlage auf eine wichtige Vene: die Hohlvene (Vena cava). Sie transportiert das Blut aus dem Unterkörper zurück nach oben – wird sie abgeklemmt, kann es zu Problemen mit dem Blutdruck, Schwindel oder Herzrasen führen (man spricht auch vom Vena-Cava-Kompressionssyndrom).

Also: Schnapp dir ein Still- oder Seitenschläferkissen und kuschelt dich mit deinem Babybauch bequem in den Schlaf!


Foto: Unsplash 

Quelle: Meine Schwangerschaft Woche für Woche, Prof. Lesley Regan, DK Limited, London, 2019, S. 199

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